Indien hat sich in den vergangenen Jahren eindrucksvoll zu einem der wichtigsten Solarmärkte weltweit entwickelt. Laut der Marktstudie „Global Market Outlook for Solar Power 2025-2029“ verzeichnete das Land im Jahr 2024 einen Rekordzubau von rund 30,7 Gigawatt (GW) Solarkapazität – ein Plus von 145 Prozent. Damit landet Indien hinter China und den USA auf Rang drei im globalen PV-Ranking. Getrieben wird das Wachstum durch ambitionierte staatliche Förderprogramme, auch in der PV-Produktion. Die strategisch günstige Lage im globalen „Sonnengürtel“ könnte dazu beitragen, dass Indien als Entwicklungsland ein Stromsystem entwickelt, das seinen Strommix kostengünstig zu 100 % aus erneuerbaren Energien speist. Die Bedeutung des Landes für den globalen Solarmarkt ist daher kaum zu unterschätzen.
Bis Februar 2025 betrug die Solarkapazität Indiens 102,6 GW. 84,1 GW befanden sich zu diesem Zeitpunkt im Bau, weitere 47,5 GW waren ausgeschrieben. Damit beläuft sich die Pipeline auf fast 232 GW. Utility-Scale-Anlagen dominieren den Markt mit knapp 79 GW, während Dachsolaranlagen derzeit rund 16 GW beitragen. Insgesamt beläuft sich die installierte Kapazität des Landes an erneuerbaren Energien auf rund 167 GW, wovon Solarenergie rund 61 Prozent ausmacht.
Indiens Energiehunger wächst rapide – getrieben durch Urbanisierung, Industrialisierung und Bevölkerungswachstum. Das Land will bis 2070 klimaneutral werden und setzt dabei vor allem auf Solarenergie. Prognosen zufolge wird die PV-Kapazität bis 2029 auf 275 bis 310 GW steigen. Im High-Growth-Szenario könnte Indien 2030 sogar die Marke von 320 GW erreichen – und damit in nur fünf Jahren um den Faktor 2,5 wachsen. Eine Analyse der Energy Transitions Commission modelliert ein mögliches langfristiges Szenario: Ein Stromsystem, das auf Basis der hohen Verfügbarkeit der erneuerbaren Energiequellen zu 80 Prozent auf Solar und zu 20 Prozent auf Wind basiert, könnte 2050 bis zu 7.300 TWh Strom jährlich erzeugen – und damit den prognostizierten Bedarf von 5.500 TWh mit Leichtigkeit abdecken.
Parallel zum Ausbau der solaren Erzeugungskapazitäten positioniert sich Indien als global bedeutender PV-Produktionsstandort. Bereits 2024 lag die jährliche Modulproduktionskapazität bei 60 GW. Bis 2030 soll sie auf 100 GW steigen. Damit entwickelt sich Indien zunehmend zu einem Gegengewicht zu China, das derzeit den Weltmarkt in der PV-Produktion dominiert. Ein zentraler Treiber für Indiens Produktionsausbau ist das Production Linked Incentive (PLI) Scheme, das den Aufbau der indischen PV-Produktion seit 2021 mit rund 2,5 Milliarden Euro fördert und die Wertschöpfung im Inland stärkt.
Um den Solarausbau weiter zu fördern, setzt die Regierung auf ein breites Maßnahmenpaket:
Auch Fördermaßnahmen für Speicher zur bedarfsgerechten Bereitstellung von Strom befinden sich derzeit in der Umsetzung.
Für internationale Unternehmen und Investoren bietet Indien ein einzigartiges Umfeld:
Fazit
Indien ist auf dem besten Weg, sich nicht nur als einer der größten Solarmärkte weltweit, sondern auch als Produktionshub für PV-Technologie zu etablieren. Für die Solarbranche eröffnet dies vielfältige Geschäftschancen – von Projektentwicklungen über Partnerschaften bis hin zu industriellen Investitionen. Wer jetzt in den indischen Markt einsteigt, sichert sich frühzeitig Zugang zu einem der dynamischsten Wachstumsmärkte der globalen Energiewende.
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