Lernen von Europa – Steckersolargeräte: Jeder kann Energiewende

Branchenneuigkeiten – 4. September 2025

Europa ist vielfältig, geografisch wie kulturell. Genauso facettenreich sind die Lösungsansätze für die Energiewende in den verschiedenen Ländern. The smarter E Europe sieht diese Vielfalt als Chance, voneinander zu lernen und die Energiewende im jeweils eigenen Land noch schneller und effizienter umzusetzen.

In dieser Artikelserie stellen wir Ihnen innovative und erfolgreiche Projekte aus Europa vor, die zeigen, wie eine erneuerbare Energieversorgung 24/7 funktionieren kann. Die Beispiele sollen Impulse und Inspiration geben, damit aus „geht nicht“ „gibt es schon“ wird.

Steckersolar in Deutschland

Die solare Revolution aus Balkonien: Laut des Bundesverbands für Solarwirtschaft (BSW-Solar) sind in Deutschland bis Juni 2025 bereits eine Million registrierte Steckersolargeräte angeschlossen worden. Dabei handelt es sich um Mini-Solaranlagen, die in Deutschland eine Leistung bis 2.000 Watt betragen dürfen. Sie können auf Balkonen (ca. ein Drittel aller Steckersolargeräte), aber auch an Häuserfassaden, in Gärten oder auf Flachdächern aufgestellt werden. Nutzer dürfen die Anlagen selbstständig in Betrieb nehmen, welche über einen Schuko-Stecker and die Haushaltssteckdose angeschlossen werden. So können sich auch Wohnungsmieter und -eigentümer auf niedrigschwelliger Basis an der Energiewende beteiligen. Die Anschaffung amortisiert sich meist schon nach einigen Jahren.

Bedeutung von Steckersolargeräten für die Energiewende in Europa

Die Energiewende ist ein Projekt, das von der Bevölkerung maßgebend angetrieben wird. Steckersolargeräte bieten eine „Solar-To-Go“-Lösung für die breite Masse, nicht nur für Hauseigentümer, die über eine eigene Dachfläche verfügen können. Da sie einfach und erschwinglich sind, sind sie in Deutschland zur Massenware geworden – damit einhergehend steigt die Akzeptanz der Bevölkerung für die Energiewende. Verbraucher installieren zuhause ihre eigene Mini-Solaranlage, meist bestehend aus ein oder zwei Solarpanelen, und verfolgen den Sonnenstromertrag auf einer App. Sie erlangen somit ein tieferes Verständnis, wie die erneuerbare Energieversorgung funktioniert. Gleichzeitig erzeugen Steckersolargeräte Begeisterung darüber, autark seinen eigenen Strom produzieren zu können. Auch aus ökonomischen Gesichtspunkten wurde Steckersolar in Deutschland zum Erfolg, weil die niedrigere Anfangsinvestition einer breiteren Bevölkerungsschicht den Zugang zu einer eigenen Solaranlage ermöglicht. Denn die Menschen interessieren sich dafür, bei den Stromkosten zu sparen. Der breite Einsatz von Steckersolargeräten ermöglicht eine dezentrale Energiebeteiligung auch in urbanen Räumen.

Was kann ein Steckersolargerät leisten?

Laut einer Studie des europäischen Branchenverbands SolarPower Europe deckt ein Steckersolargerät in einem 1- bis 2-Personenhaushalt am Standort Berlin mit einer Produktion von 900 Kilowattstunden und einer nicht-optimalen Ausrichtung 8 bis 13 Prozent des jährlichen Strombedarfs ab – die Eigenverbrauchsrate liegt dort bei 99 Prozent. In Madrid kommen die Systeme vergleichsweise bis auf 10 bis 20 Prozent. In den meisten Fällen speist dieser Strom Stand-by-Geräte wie WLAN-Router oder Kühlschrank.

Wie entwickelt sich der Markt für Steckersolargeräte in Europa?

Im Jahr 2024 waren in Deutschland zwei von fünf installierten PV-Systemen Steckersolargeräte. Eine Studie der HTW Berlin schätzt, dass in Deutschland, schließt man die nicht registrierten Geräte mit ein, bereits zwischen 1,5 und 4 Millionen Steckersolargeräte angeschlossen sind. Europaweit sind es laut einer Schätzung des deutschen Bundesverbands Steckersolar zwischen 4 und 5 Millionen. In vielen europäischen Ländern ist die Gesetzgebung für Steckersolar geebnet, trotzdem sind diese Märkte noch klein und oft existieren keine gesonderten Marktdaten für dieses Segment. In Frankreich waren laut des französischen Verteilnetzbetreiber ENEDIS Ende des Jahres 2024 34 Megawatt (MW) an kumulierter Kapazität aus Anlagen bis zu 1 Kilowatt angeschlossen. In Österreich sind es laut der Regulierungsbehörde E-Control rund 20.000 Systeme mit einer Kapazität von 10 bis 15 MW. Die europäische Union regt die Mitgliedsstaaten in der „New Electricity Directive for Electricity Market Design“ zur Förderung von Steckersolargeräten in den nationalen Gesetzgebungen an. Laut der Studie von SolarPower Europe wird ein zunehmender Markthochlauf in Frankreich, Spanien, Polen, den Niederlanden und Italien erwartet.

Steckersolargeräte und Speicher

Auch Heimspeicher werden in Verbindung mit Steckersolargeräten immer beliebter – aber lohnt sich diese Kombination? Zu diesem Thema gab es eine Session auf dem Intersolar Forum auf der Intersolar Europe 2025 – sie ist auf unserer On-Demand-Plattform The smarter E Digital verfügbar.

Vortrag verpasst? Kein Problem!

Sie konnten nicht an der Veranstaltung teilnehmen oder haben eine Session verpasst? Kein Problem! Die meisten Präsentationen stehen Ihnen auf The smarter E Digital zur Verfügung.

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